Jamiro in Kolumbien

Juli 2025

Nach langem Planen haben mein Grossvater, mein Onkel, meine Mutter und ich uns entschieden, für drei Wochen Kolumbien zu bereisen. Im Juli 2023 waren wir bereits schon mal dort, da meine Wurzeln ebenfalls in Kolumbien liegen. Das Land Kolumbien ist meiner Meinung nach wundervoll! Es hat sehr viel zu bieten, mehr darüber erfahren Sie in meinem Reisebericht:

Am 10. Juli ist unsere Reise gestartet. Wir flogen von Zürich via Frankfurt und Bogota nach Medellín. Insgesamt waren wir etwa 24 Stunden unterwegs.

Medellín:

Medellín ist eine Stadt im Inneren Kolumbiens, die früher durch Pablo Escobar und den Drogenhandel bekannt wurde. Damals galt sie als eine der gefährlichsten Städte der Welt, heute ist sie jedoch viel sicherer und moderner geworden. In Medellín hatten wir zwei Tage Aufenthalt. Ein Verwandter von mir lebt dort und arbeitet als Polizist. Das war ziemlich praktisch, denn er konnte uns Viertel und Orte zeigen, die man sonst nicht so kennen würde. In Medellín gibt es sehr viele Favelas, eine davon ist die «Comuna 13». Diese wurde extra für Touristen gestaltet. Es gibt dort Rolltreppen, die mit Solarenergie betrieben werden, mitten durch das Viertel. Zum Entspannen hatten wir ein tolles Hotel mit einem Rooftop-Pool. Am 13. Juli war unser Aufenthalt in Medellín zu Ende und es ging mit einem Inlandflug von einer Stunde weiter nach Cartagena.

Cartagena:

Cartagena ist eine historische Küstenstadt in Kolumbien mit gut erhaltener Altstadt und kolonialem Charme. Früher war sie oft von Piratenangriffen bedroht, heute ist sie ein beliebtes und sicheres Reiseziel mit schönen Stränden und lebendigem Nachtleben. In Cartagena blieben wir ebenfalls zwei Tage. Da diese Stadt an der Küste liegt, war es deutlich heisser als an den vorherigen Tagen. Wir sind die meiste Zeit durch die atemberaubenden Gassen geschlendert und haben sehr lecker gegessen. Von Cartagena aus haben wir ein Boot zur Isla Grande genommen. Die Bootsfahrt dauerte ungefähr eine Stunde.

Isla Grande:

Die Isla Grande ist die grösste der Islas del Rosario. Ich war echt überrascht, wie ruhig und entspannt es dort ist. Keine Autos, dafür glasklares Wasser, kleine Eco-Hotels und perfekte Spots zum Schnorcheln. Wir hatten auf der Insel ein All-Inclusive-Hotel für vier Tage gebucht, um ein wenig vom lebhaften Stadtleben abschalten zu können. Im Hotel hatten wir einen wundervollen Strand mit superblauem Meer. Ausser dass wir zu einem Aussichtspunkt gegangen sind, um den Sonnenuntergang zu beobachten und eine von Pablo Escobars alten Villen zu besuchen, haben wir auf dieser Insel nicht viel anderes gemacht als entspannt. Die vier Tage vergingen wie im Flug. Schon war es wieder Zeit zu gehen. Wir fuhren mit dem Boot zurück nach Cartagena. Von dort aus nahmen wir einen fünfstündigen Bus, das Ziel war Santa Marta bzw. Taganga.

Santa Marta / Taganga:

Taganga ist mein Heimatsdorf. Dort habe ich sehr viel Familie. Es liegt an der Karibikküste und hat etwa 4000 Einwohner. Es ist ein ziemlich kleines Fischerdorf, in dem sich viele Backpacker aufhalten. Es herrscht tropisches Klima und es ist ziemlich warm. Dieses Dorf liegt mir sehr am Herzen und ich geniesse es immer sehr, dort zu sein. Die Stimmung ist sehr fröhlich und überall hört man laute Musik. Mir gefällt das Flair dort besonders. Insgesamt haben wir zehn Tage in Taganga verbracht und viele Dinge unternommen. Wir besuchten verschiedene Strände, waren in der Stadt Santa Marta und haben die Zeit mit meiner einheimischen Familie genossen. Viel Zeit habe ich auch einfach mit meinen Cousins am Strand verbracht und Fussball gespielt.

Ein Highlight war der Parque Tayrona, ein grosser Nationalpark mit atemberaubenden Stränden, allerdings ziemlich touristisch. Wir fuhren mit einem Uber-Taxi zum Eingang des Parks. Von dort aus nahmen wir einen 2,5-stündigen Fussweg zum Cabo San Juan auf uns. Wir haben dort gebadet und die tolle Kulisse genossen. Wir entschieden uns, eine Nacht im Zelt im Nationalpark zu verbringen. Am nächsten Morgen kehrten wir nach Taganga zurück, allerdings nicht zu Fuss – wir ritten mit Pferden zum Ausgang!

Die zehn Tage vergingen sehr schnell und schon wieder war es Zeit, sich von meiner Familie zu verabschieden. Die letzten zwei Tage verbrachten wir in Minca.

Minca:

Minca liegt in den Bergen der Sierra Nevada, nicht weit von Santa Marta entfernt. Die Landschaft ist grün, voller Wasserfälle, Kaffeeplantagen und dichter Wälder, total ruhig und viel kühler als an der Küste. Ich fand es super entspannt, ideal zum Wandern, Baden im Fluss und einfach mal Abschalten. Die Anreise war sehr abenteuerlich: Da dieses Gebiet in den Bergen liegt, wurden wir mit einem 4×4-Truck abgeholt und über matschige Wege ins Hotel gebracht. Im Hotel angekommen, hatten wir unsere eigene Suite mit Whirlpool und haben die letzten Tage in Kolumbien richtig genossen. Wir nahmen an einer vom Hotel organisierten Wanderung teil, besuchten zwei verschiedene Wasserfälle und badeten in Flüssen. Ich war sehr beeindruckt, wie grün die ganze Landschaft war. Es hat sich wirklich angefühlt wie ein Paradies.

Leider kamen unsere drei Wochen in Kolumbien dann zum Ende. Wir wurden zum Flughafen von Santa Marta gefahren und sind von dort aus wieder via Bogota und Frankfurt nach Zürich geflogen.

Fazit:

Die Reise nach Kolumbien war für mich ein unvergessliches Erlebnis. Ich habe viele schöne Orte gesehen, Zeit mit meiner Familie verbracht und viel über das Land gelernt. Besonders gefreut hat es mich, dass ich meine Spanischkenntnisse verbessern konnte, weil ich viel mit Einheimischen gesprochen habe. Kolumbien hat eine beeindruckende Natur, freundliche Menschen und eine lebendige Kultur. Ich bin sehr dankbar für diese Reise und hoffe, bald wieder zurückzukehren.