Erika in Downunder

Westaustralien: Eine Reise ins Herz der Natur und Kultur (Oktober/November 2024)

Endlich geht es los – meine Sehnsuchtsdestination Westaustralien – eine Region voller Kontraste und Wunder – erwartet mich.

Eingebettet zwischen dem endlosen Blau des Indischen Ozeans und der beeindruckenden Weite des Outbacks liegt Westaustralien. Die wunderbare, eindrückliche Natur bietet eine atemberaubende Kulisse für Entdecker, von den mystischen Deserts über majestätische Schluchten bis hin zu spektakulären Naturschauspielen, verschlafenen Dörfern und dem pulsierenden Perth.

Um es gleich vorneweg zu nehmen; der Kulturmix der Einwanderer, welcher WA zu einem lebendigen Mosaik unterschiedlicher Traditionen und Lebensstile gemacht hat sowie die jahrtausendealte Geschichte der Aborigines, die von einer tiefen Verbundenheit mit dem Land und einem reichen kulturellen Erbe erzählt, haben mich von Anfang an in ihren Bann gezogen.

Und was ich wirklich noch selten erlebt habe – die Westaustralier sind so was von freundlich, hilfsbereit, gelassen und stets zu einem Spässchen bereit. Egal in welcher Situation, es bleibt immer Zeit höflich aufeinander zuzugehen und echtes Interesse zu zeigen.

Die interessanten Begegnungen mit anderen Touristen, auch alle «gechillt» unterwegs, waren eine echte Bereicherung. Ob die «Aussiegelassenheit» ansteckend ist?

Und auch um es gleich erwähnt zu haben – WA ist nichts für Langschläfer und Nachtschwärmer – spätestens um 06.00 Uhr ist Tagwache und um 22.00 Uhr sind alle im Bett, ausser in Perth.

Auch wichtig für uns Schweizer – selbst auf einem Plumpsklo in der Pampa ist die Sauberkeit tip top – einen Überraschungsbesuch von einem der Buschbewohner gibt es allerdings schon ab und zu. «Husch, husch haarige Spinne, stachliger Waran, macht euch aus dem Staub, das ist jetzt mein Platz».

Die Westaustralier sind auch alle Campingfans. Die Camp Grounds sind alle bestens ausgestattet und haben grösstenteils eine fantastische Lage. Fast überall werden auch Cabins angeboten. Grillmöglichkeiten gibt es zuhauf, oft auch einen kleinen Shop und eine Wäscherei.

Apropos Grillmöglichkeiten – bei jedem Sightseeing Punkt, entlang von Esplanades und sogar im Outback bei grösseren Parkplätzen sind Grillmöglichkeiten vorhanden. Die ganze Infrastruktur ist jeweils in bestem Zustand!

So vieles möchte ich euch erzählen. Worauf soll ich mich denn beschränken? Die Wahl fällt schwer. Deshalb nachfolgend nur einige Schlagwörter und dem Reiseablauf entsprechend einige Perlen meiner Reise.

Perlenzuchten – Korallenriffe und farbenfrohe Meereslebewesen – rote Erde – unendliche Weite – Schotterstrassen und unweigerlich dazu gehörend geplatzte Reifen – spektakuläre Küstenformationen – tiefe Schluchten (Warum ihr bei deren Erkundung schon mal die Badehose braucht, erfahrt ihr später.) – Sanddünen – Roadhouses – Roadtrains – Camp Grounds – Gold- und Kupferminen – Streetart – unendliche Karriwälder und Getreidefelder– Big Trees «Red Tingle Trees» – malerische Buchten – kilometerlange Sandstrände – atemberaubende Sonnenuntergänge -Avocado- und Olivenhaine – Weingüter – Wildblumenteppiche – Kriegsdenkmäler – historische Gebäude – Museen – sooooooo coole Restaurants und Bars (oft mit Livemusik) – Kängurus (leider mehr tote am Strassenrand, als lebende in freier Natur) – Schlangen – Krokodile – Echsen – Wale – Hiken und Biken – Klettern in den Schluchten und auf die Berge – Kletterparks in Wäldern (für Könner und «Greenhorns»)  – Kanu fahren – Bootstouren – geführte Touren mit Aborigines – Schnorcheln und Tauchen – Zip Line – Surfen – Steak – Fisch – Hummer und natürlich Bier und Wein! Und leider auch eine Plage – tausende von Fliegen. Und nicht zu vergessen – auftanken, auftanken, auftanken…

 

Kommt mit auf die Reise nach Westaustralien, und lasst euch von der Vielfalt und Schönheit dieser einzigartigen Region verzaubern.

Eco Beach Resort 80 Mile Beach :Nach der Mietwagenübernahme in Broome – ist ganz zügig von statten gegangen – war das Eco Beach Resort 80 Mile Beach unsere erste Station auf unserer WA Reise – ideal zur Einstimmung und zum Ankommen. Etwa 50 Fahrminuten südlich von Broome. Das Zeltresort liegt direkt am Strand, mitten im Buschland. Hier ein Zelt mit Klimaanlage buchen und unbedingt den Buschwalk und den Cavewalk entlang der Beach machen. Im Zelt hatten wir im Klo Besuch von einem kleinen grünen Frosch – war sein Zuhause wie sich herausgestellt hat. Gemäss Auskunft ein Zeichen für das gut funktionierende Ökosystem.

Cygnet Bay Pearl Farm, Dampier Peninsula: Die Fahrt über die zu einem grossen Teil ungeteerten Strassen hat sich gelohnt. Die erste Nacht haben wir in einem der älteren Zelte verbracht, am Strand, 50 m neben dem Mangroventümpel mit Krokodilen – ein Erlebnis, aber geschlafen haben wir in dieser Nacht nicht viel… Wir haben dann für die restlichen Nächte das Zelt gewechselt, weiter weg von den Krokos und mit Klimaanlage. In der Bucht werden die kostbaren Pinctada Maxima Perlen gezüchtet. Bei einer Bootsfahrt haben wir mehr darüber erfahren. Wie die Verarbeitung auf der Pearl Fram von statten geht wurde uns während der Führung gezeigt. Das war sehr spannend.

Gantheaume Point bei Broome: Diese ausserordentlich eindrückliche, rot-orangefarbene Klippenküste sollte man bei Ebbe besuchen. Hier sind auch versteinerte Abdrücke von Dinosaurierspuren zu sehen. Zudem ist es eine wichtige Kulturstätte für die Aborigines. Wer sich etwas Zeit nimmt, kann die mystische Stimmung, die von diesem Ort ausgeht auf sich wirken lassen. Einen guten Kaffee bekommt man in Broome im Green Mango Café, gut und günstig essen mit netten Service in der Matso’s Brewery.

Karijini National Park – mein absolutes Highlight auf der Reise: Der Park ist ein wahres Juwel in Westaustralien! Wirklich beeindruckend sind die atemberaubenden Schluchten und Wasserfälle. Im PW fährt man zu den jeweiligen Schluchten. Jede Schlucht hat eine oder mehrere Aussichtsplattformen, von denen man in die Schluchten blicken kann. Wer gut zu Fuss ist steigt in die Schluchten hinab und erwandert diese. Alle Trails sind nach Schweregrad eingeteilt und gut ausgeschildert. Man darf keine Angst haben, Leitern hinab- und hinauf zusteigen und ab und zu ist auch «Klettern wie eine Ziege» von Nöten. In der spektakuläre Dales Gorge hat es natürliche Pools, in welchen man schwimmen kann und eine üppige Vegetation. Die Fortescue Falls, der einzige ganzjährig fließende Wasserfall, lädt ebenso zum Schwimmen ein. Entdecke auch die Weano Gorge. Der Blick vom Oxers Lookout auf das Schluchtenlabyrinth ist unvergleichlich. Für ein unvergessliches Klettererlebnis erkundigst du am besten die Hancock Gorge. Karijini verzaubert sicher nicht nur mich! Nächte unter dem klaren Sternenhimmel lassen dich einfach nur noch staunen. Reserviere ein Zelt im Karijini Eco Retreat. Ich empfehle ein klimatisiertes Deuxe Zelt. Besonderer Service: gut bestückte Bar im Zelt und jeden Tag ein leckeres Pick Nick sind inklusive. Ach ja, immer etwas Lärm machen beim Gehen – die Schlangen und Skorpione sind scheu und machen sich dann aus dem Staub.

Ningaloo Reef – Exmouth – Cape Range Nationalpark – Coral Bay: Walhaie, Buckelwale, Mantarochen, Schildkröten, Haie, Orcas, Delfine – wenn du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist, kannst du diesen Meerestieren begegnen. Wir haben ab Exmouth eine Bootstour gebucht – im offenen, ruppigen Meer wurde getaucht und geschnorchelt – gut ausgestattet mit wärmenden Anzügen und allem Zubehör, selbstverständlich in top Zustand. Skipper und Crew haben ihre Passion zum Beruf gemacht und ihre Begeisterung hat sich auf uns übertragen. Aufpassen, die Wellen können dich auch mal aufs Riff werfen und du holst dir trotz Anzug einige Schrammen. Du möchtest einen lustigen entspannten Abend in Exmouth verbringen? Dann schau bei der Whalebone Brewing Co vorbei. Total authentisch, zur Hälfte unter freiem Himmel, frisches an Ort gebrautes Bier in vielen Sorten, Pizza und Livemusik. Im Cape Range National Park empfehle ich die Mundu Mundu Gorge Rundwanderung. Wandern durch ein ausgetrocknetes Flussbett und anschliessend in den Seitenarmen der Schlucht – hoch und nieder – wie eine Gemse. Nach der Anstrengung baden und schnorcheln in der Turquoise Bay. An der Coral Bay kannst du durchs Wasser waten und du wirst umzingelt von blau gepunkteten Ribbontail Rays. Eine Bucht weiter ist ein «Haikindergarten». Die Haie verbringen hier ihre Zeit, bis sie gross genug sind fürs offene Meer. Schon ein aussergewöhnliches Gefühl, im Wasser zu stehen und Haie schwimmen um dich herum. Ein weiterer Höhepunkt an der Coral Bay ist sicherlich das Schnorcheln mit Mantas.

François Peron National Park – für Offroader: Bist du mit einem Geländefahrzeug unterwegs? Dann kannst du den Park selbst befahren. Wenn nicht, unbedingt eine Tour buchen. Die Sand- und Schotterpisten sind extrem schwer zu befahren, unbedingt Luft aus den Pneus lassen. Die ganze Mühe lohnt sich. Mangroven, wandernde Sanddünen, spektakuläre Klippen und tolle Buchten zum Schnorcheln warten auf dich. Vielleicht begegnest du ja auch einem Dornteufel. Augen auf, er macht es sich gerne mitten auf der Piste bequem. Tipp: Besuch in Denham das Visitor Center. Vermittelt Einblicke in die Geschichte und Kultur der Region.

Möchte ich auf keinen Fall missen – Kalbarri Nationalpark: Der Kalbarri Nationalpark verzaubert mit seiner atemberaubenden Landschaft. Die Murchison Gorge beeindruckt durch ihre tiefen Schluchten und spektakulären Aussichtspunkte wie den Nature’s Window. Die Schluchten sind hier bedeutend breiter als in Karijini. Besonders angetan war ich vom Z Bend Lookout. Der Fluss schlängelt sich in einem Z durch den Fels.  Verschiedene Trails führen durch die Schluchten. Auch hier gut ausgeschildert und nach Schweregrad eingeteilt. Besonders schön ist der Park in der Wildblumenzeit. Die Ebenen verwandeln sich in ein farbenfrohes Blütenmeer. Wir waren leider etwas zu spät unterwegs und es war schon viel verblüht. Die Küste ist imposant. Die Kalbarri Cliffs bieten wirklich dramatische Ausblicke auf die zerklüftete Küste. Auch entlang der Küste gibt es viele sehr eindrückliche Trails und Lookouts. Bei Natural Bridge konnten wir Wale beobachten und der Red Bluff ist der beste Ort, den Sonnenuntergang zu bestaunen.

Pinnacles: Tausende von verwitterten Kalksteinsäulen ragen aus der Sandebene. Einige bis zu 5 Meter hoch, andere nur wenige Zentimeter. Wir haben die Pinnacles auf dem 1.5 km langen Emu Walk Rundtrail entdeckt, begleitet von einem Heer von Fliegen – ein grosses Dankeschön an den Erfinder der Fliegennetze, die über den Kopf gestülpt werden.… was die zahlreichen japanischen Besucher weshalb auch immer nicht mitbekommen haben!

Auf dem Weg zu den Goldminen : Die Fahrt führte uns durchs Avon Valley, vorbei an einigen pittoresken Ortschaften. Toodyay – hier hat es eine Artisan Bäckerei – endlich richtiges Brot und richtiger Kaffee. Wir haben es so was von genossen! Stellt euch vor, es hat auch ein grosses, 365 Tage im Jahr geöffnetes Weihnachtsgeschäft. Der grösste Klaus geht fast durch die Decke.  York – wie eine Miniaturausgabe seines Namensvetters in Britannien. Wir waren im B&B »The Grand House, York» einquartiert. Das B&B wird von einem zauberhaften englischstämmigen Seniorenpaar geführt. Das Haus ist liebevoll «english style» eingerichtet und wir wurden auch mit traditionellen Skones und Tea empfangen. Die Skones waren zwar staubtrocken, aber wir sind ja nett und wollten unsere Gastgeber nicht beleidigen. Ganz tapfer haben wir die Skones gekostet. Du bist Autofan? Dann darfst du den Besuch des Automuseums nicht verpassen. Es gibt einige seltene Oldtimer zu sehen. Hyden – natürlich gehört der Besuch des Wave Rocks zum Pflichtprogramm. Der 2.7 Milliarden alte Granitblock sieht tatsächlich aus wie eine riesige Welle. Am schönsten sind die Farben kurz vor Sonnenuntergang, aber nur bei Sonnenhöchststand. Wir sind auch auf der Welle rumgeklettert. Es lohnt sich. Der Rundblick ist toll und es hat auch noch einige aussergewöhnliche Felsformationen.

Kalgoorlie – die Goldminenstadt: Schade, wegen Aufräumarbeiten war die grosse Mine, der Super Pit, während unseres Aufenthaltes nicht zugänglich. Wir haben aber einen Einblick in die riesige Dimension der Mine vom Super Pit Lookout erhalten. Die Mine ist 8 Quadratkilometer gross. 1893 fand Paddy Hannan hier das erste Gold, was einen riesigen Goldrausch auslöste. Dank den vielen gut erhaltenen historischen Gebäuden im Stadtzentrum fühlt man sich noch ein wenig wie zu Zeiten des Goldrausches. Wer mehr erfahren will besucht die historische Hannans North Tourist Mine – hier kann man auch selbst Gold waschen. Wir haben leider kein Nugget gefunden. Schade, etwas Reisegeld hätten wir schon gebrauchen können. Ausgehtipp gefällig? Paddy’s Saloon, am Wochenende ab 21.00 Uhr mit Live Musik – ja hier bleibt man auch mal länger auf. Gleich daneben das dazugehörende Restaurant für ein feines Dinner.

Cape Le Grand National Park, östlich von Esperance: Der Park ist sehr vielseitig und bietet eine Vielzahl von beeindruckenden Naturspektakeln – Badestrände, Höhlen, Heidelandschaften, Klippen, hohe Felsformationen. Besonders gefallen haben mir: Hellfire Bey: Herrlicher Strand mit so puderfeinem Sand, der «quietscht», wenn man darüber läuft, kristallfarbenem Wasser und atemberaubenden Granitfelsen im Hintergrund. Frenchman Peak: Ein herausfordernder Wanderweg führt auf diesen markanten Gipfel. Der Aufstieg lohnt sich. Die Aussicht auf die umliegende Landschaft und Küste ist fantastisch. Für Auf- und Abstieg 90 Minuten einberechnen. Nur für Schwindelfreie und eine gute Grundfitness ist nötig, da der Aufstieg teils sehr steil ist. Achtung, wer tagsüber an die Lucky Bay fährt und dort die vielerwähnten Kängurus zu sehen erhofft, wird enttäuscht. Wenn überhaupt, sind diese in der Dämmerung morgens und abends zu sehen. Tipp: Wer auf dem Camp Ground an der Lucky Bay übernachten will, muss bis spätestens 3 Monate im Voraus gebucht haben!!!

Fitzgerald River National Park, westlich von Esperance: Der Park ist ein Hotspot der Biodiversität. Ueber 1800 Arten von Pflanzen, Moosen und Pilzen sind hier nachgewiesen. Im Park leben auch viele Kängurus und Emus.  Wichtig – die Strassen im Park sind alle ungeteert. Der Zustand nicht überall gut. Ein 4×4 ist zwingend und es muss auch Luft aus den Pneus gelassen werden. Ein grosses Gebiet ist für Besucher nicht zugänglich. Wer Natur pur und Abgeschiedenheit sucht, ist hier genau richtig. Abgeschottet von der Aussenwelt – keinerlei Empfang. Wir haben im Quaalup Homestead Wilderness Retreat 3 Tage verbracht und von dort aus den Park erkundet. Das Homestead ist ganz einfach gehalten, es war früher die Mittelstation einer Schaffarm. Ein wunderbarer Blick auf das Wildblumenmeer bietet sich beim Besteigen des West Mt. Barren. Hin- und Rückmarsch ca. 90 Minuten, unbedingt lange Hosen anziehen – viele distelartige Pflanzen kratzen dich. Und schön brav auf dem Weg bleiben – es hat viele Schlangen.

Albany: 1826 landete die Brig Amity mit den ersten Siedlern in Westaustralien. Wir haben die Nachbildung des Schiffes und das Museum besucht. Albany ist umrahmt vom vielen wunderschönen Buchten. Wie in Bremer Bay können hier zwischen Januar und April Orcas beobachtet werden. Bis Anfang er 1970 Jahre war Albany die letzte Walfangstation. Das «Whale World» Museum ist sehr beeindruckend. Auch die historische Festung Princess Royal Fortress und das National Anzac Centre muss du bei deinem Albany Aufenthalt besuchen. Du bekommst einen umfassenden Einblick der Rolle Australiens im 1. und 2. Weltkrieg. Und zur Abwechslung kommen hier auch mal die Shopping Fans auf ihre Kosten – in der York Street hat es viele Boutiquen aller Art. Rund 40 Fahrminuten nördlich von Albany liegt der Porongurup NP – ein Eldorado für Wanderer und Biker. Der Castle Rock Sky Walk, 4.2 km retour, geht steil hoch, die letzte Strecke absolviert man kletternd, ist ein Muss. Schön langsam starten, sonst fehlt dir schon nach kurzer Zeit die Puste.

Und dann ein weiteres Highlight auf der Reise – der William Bay NP, – wieder Natur pur! Wir haben 3 Tage einem Blockhaus «William Bay Cottages» gewohnt. Diese gehören zu einer Schaffarm. Freistehend im 1. Stock waren ein grosses Bett und eine Badewanne, beidseits bis zum Boden reichende Fenster. Ein Schaumbad, ein Glas Wein dazu und in den Wald blicken – wunderbar. Nachts wurde es etwas laut. Wir hatten Besuch von einem Rudel Opossums. Im Park befinden sich auch viele Buchten mit eindrücklichen Felsformationen und Green Pools, Schwimmen und Schnorcheln ist hier ganz wunderbar. In der Region von Walpole und Pemberton liegen die endlosen Wälder mit den riesigen Karri-Bäumen. Der «Tree Top Walk» im Valley oft he Giants ist sehr eindrücklich. Ich habe ihn gleich 2 x gemacht. Wer in der Gegend ist, sollte im Mont Frankland NP auch die Kurzwanderung zum Mount Frankland machen. Das Panorama vom Gipfel aus ist spektakulär. Der Aufstieg dauert etwa 30 Minuten und führt teils über in Felsen gehauene Treppen und auch Leitern. Beim Cape Leeuwin bei Augusta (südlichster Punkt WA) sind wir geführt auf den Leuchtturm gestiegen. Die Geschichte rund um diesen Turm ist äusserst spannend. Gleich in der Nähe liegen mehrere Tropfsteinhöhlen. Wir haben die Jewel Caves besichtigt. Was die Natur hier geschaffen hat, ist einmalig schön und unvergesslich.

Margaret River Region: Weinreben, soweit das Auge reicht, Avocado- und Olivenplantagen, riesige Getreidefelder, beeindruckende Strände und Buchten sowie wunderbare Ortschaften wie Bussleton mit seiner 1.7 km langen Jetty, der zum Flanieren einladenden Esplanade und dem historischen Stadtkern zeichnen diese Region aus. Natürlich haben wir Wein, Schokolade, Oliven und vieles Leckeres mehr «getastet» und einige dieser Leckereien nach Hause mitgebracht.

Perth : Die Stadt ist bunt und «quirlig», die Menschen sind stolz auf ihre wunderprächtige Stadt – zu Recht. Das Zentrum trumpft auf mit einem gut gelungenen Mix aus historischen Bauten und modernen Wolkenkratzern, edlen Boutiquen, tollen Restaurants und Bars und vielen Fussgängerzonen mit allerlei Shops. In der Vorweihnachtszeit sind wunderbare Lichtinstallationen in der Stadt verteilt. Wir haben sie alle gefunden und bestaunt. Sobald man aus dem Zentrum raus ist, hat es überall nur noch schmucke Einfamilienhäuser. Die Stadt lässt sich problemlos mit einer der 5 Gratisbuslinien entdecken, welche kreuz und quer durch die Stadt fahren.

Natürlich – auf gar keinen Fall verpassen dürft ihr:

  1. Kings Park and Botanic Garden: Ein wunderschöner Park mit atemberaubenden Aussichten auf die Stadt und den Swan River.
  2. The Bell Tower: Ein beeindruckendes Bauwerk mit Glocken aus London.
  3. Elizabeth Quay: Von hier starten viele Bootstouren. Cafés und Restaurants sowie ein kleiner Park laden zum Flanieren ein.
  4. Swan River: Ein wunderschöner Fluss, ideal für Bootsfahrten und Spaziergänge. Du kannst entlang des Flusses entlangfahren oder einfach am Ufer entlangspazieren. Sehr beeindruckend ist die Swan River Bridge.
  5. Art Gallery of Western Australia: Eine beeindruckende Kunstgalerie mit einer Vielzahl von Ausstellungen.

Viele der historischen Bauten können besichtigt werden. Für einen Besuch in Perth solltet ihr unbedingt 3 volle Tage einplanen.

Rottnest Island: Mehrere Bootslinien fahren von Perth aus mehrmals täglich auf die Insel. Eine Reservation ist aber trotzdem empfehlenswert, vor allem in der Hochsaison. Die Insel mit ihren zahlreichen Buchten und 2 Leuchttürmen wird mit dem Fahrrad oder den Hop-on Hop-off Bussen entdeckt. Unbedingt 1-2 Übernachtungen auf der Insel buchen, dann habt ihr genügend Zeit in einer der Buchten zu schnorcheln und an den Stränden den Sonnenuntergang zu bewundern. Wir waren in einem Superior Zelt im Eco Resort, etwa 15 Gehminuten von der Anlegestelle entfernt. Das war eine sehr gute Wahl. Das Resort bietet auch Frühstück und Nachtessen an und es hat sogar einen Pool. Im Ort hat es einige Läden, Cafés und Restaurants sowie Hotels – jedoch im höherpreisigen Segment. Und natürlich – die niedlichen Quokkas begegnen einem auf Schritt und Tritt. Und wer zwischen April und November auf Rottnest ist, kann auch Wale sehen.

Was bleibt nach diesem Trip durch Westaustralien ist ein überwältigendes Gefühl der Freiheit und Abenteuer. Jede Begegnung, sei es mit den gastfreundlichen Einheimischen, der Kultur und Geschichte oder den majestätischen Naturwundern, hat dieses Abenteuer einzigartig und unvergesslich gemacht.

Wir verabschieden uns von diesem magischen Ort mit einem Lächeln im Herzen und dem Wunsch eines Tages zurückzukehren.

Dezember 2024, Erika Brülhart-Riedo