Biker-Anja auf einem Roadtrip in Frankreich

September 2023

Allgemein:

Da ich nun schon seit 3 Jahren Motorrad fahre, wollte ich nun in die Ferien damit. Mein Vater und ich haben uns für den Süden von Frankreich entschieden. Wir haben zuvor nur eine grobe Route festgelegt. Die Übernachtungsmöglichkeiten haben wir nicht vorreserviert. Es war zum Glück kein Problem unterwegs etwas Passendes zu finden. Für einige Unterkünfte war es jedoch die letzte Arbeitswoche vor den Betriebsferien. Wir haben in folgenden Ortschaften übernachtet: St. Michel de Maurienne – klein aber fein, Barcellonette – ein kleines Bergdorf, Nizza (2x) – Stadt mit viel Verkehr, Le Bourg-d’Oisans – Zwangsstop vor der langen Rückfahrt am letzten Tag.

Zur Route:

In der Schweiz haben wir die Autobahn bis nach Martigny genommen, so dass wir schneller vorwärtskommen. Für mich war dieser Teil nicht sehr angenehm, da ich ein Naked Bike (Honda CB500 F) besitze. Mit der Geschwindigkeit von 120km/h ist der Fahrtwind sehr stark ohne eine Windschutzscheibe. Mein Vater hatte dieses Problem nicht, da er ein Enduro-Motorrad (Honda NC750X) besitzt mit einer hohen Windschutzscheibe. Von Martigny aus haben wir dann nur Hauptstrassen oder Passtrassen genommen.  Autobahnen haben wir grundsätzlich vermieden. Ich kann gar nicht alle Pässe nennen, über welche wir gefahren sind, da es so viele waren. Teilweise sind wir auf der «Route des Grandes Alpes» gefahren. Für viele Motorradfahrer ist diese Strecke ein Must-Do. Zahlreiche Kurven, schöne Aussichtspunkte, gemütliche Bergrestaurants und das Gefühl von Freiheit. Da wir eher am Ende der Motorrad-Saison unterwegs waren, hatten wir die Strassen fast für uns allein. Das Wetter hat auch super mitgespielt und war hervorragend.

In Nizza sind wir 2 Nächte geblieben. Wir haben kein herkömmliches Sightseeing gemacht. Wir sind mit dem Motorrad umhergefahren und haben die Gegend erkundet. Da ich schon recht erschöpft war von der Anreise, konnte ich bei meinem Vater mitfahren. Wir sind dann der Küsten entlang nach Monaco gefahren. Auf dem Rückweg sind wir über die Pässe zurück nach Nizza. Einen Teil der Strecke haben wir auch Offroad zurückgelegt. Am nächsten Tag haben wir dann gemerkt, dass wir uns einen Nagel auf dieser Strecke eingefangen hatten und der Reifen viel Luft verloren hatte. Als Übergangslösung haben wir nur Luft nachgefüllt und haben dann unseren Heimweg angetreten. Nach einer Stunde Fahrt haben wir eine Tankstelle mit kleiner Garage gefunden. Dort konnten wir den Nagel entfernen und den Reifen provisorisch reparieren lassen. So konnten wir dann problemlos nachhause in die Schweiz fahren. Auf der Rückreise sind wir die «Route Napoleon» gefahren. Die Route Napoleon ist nebst der «Route des Grandes Alpes» der Klassiker der französischen Alpenrouten. Die Strecke ist sehr schön und abwechslungsreich. Den letzten Abschnitt von Martigny her sind wir wieder über die Autobahn gefahren. Dieses Mal konnte ich jedoch einen Deal mit meinem Vater machen und sein Motorrad probefahren.

Fazit:

Die Strassen und die Landschaft waren wirklich sehr schön. Ich persönlich wäre aber lieber etwas langsamer unterwegs gewesen. Wir hätten mehr Pausen einlegen können, um gewisse Sehenswürdigkeiten oder Ortschaften auch zu Fuss zu erkunden. Nach diesen Ferien fühlte ich mich ein wenig kurvenkrank (nicht seekrank). Am Abend im Bett sah ich die Kurven noch vor mir. 😉

Fakten:

  • Zirka 1’700 Kilometer in 6 Tagen
  • Täglich 6 bis 8 Stunden auf dem Motorrad

Tipp: Radlerhosen sind bei solchen Touren definitiv von Vorteil.

Einige der gefahrenen Pässe:

  • Grosser St. Bernhard
  • Kleiner St. Bernhard
  • Col de L’Iseran
  • Col du Galibier
  • Col d’Izoard (2x)
  • Col de Vars
  • Col de la Cayolle
  • Col de la Madeleine

und ganz viel mehr….